Der australische Tenor Steve Davislim begann seine musikalische Ausbildung als Hornist und studierte später Gesang bei Dame Joan Hammond, Gösta Winbergh und Neil Shicoff sowie in der Liedklasse von Irwin Gage und am Internationalen Opernstudio Zürich. 


1994 bis 2000 sang Steve Davislim als Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich Partien wie Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Steuermann (Der fliegende Holländer, Tamino (Die Zauberflöte, Ferrando (Cosi fan tutti), Camille (Die lustige Witwe) und Don Ottavio (Don Giovanni) sowie den Prinzen in Heinz Holligers "Schneewittchen". Am Dirigentenpult standen dabei u. a. Franz Welser-Möst, Adam Fischer und Nikolaus Harnoncourt.


Ein Markstein seiner Karriere bildete sein Engagement als Idomeneo bei der Saisoneröffnung der Mailänder Scala 2005. An diesem Haus übernahm Steve Davislim zwei Jahre später auch die Tenorpartie der Protagonist in der Uraufführung von Vacchis "Teneke". 2008 und 2009 gab der Tenor seine Debüts an der Metropolitan Oper New York sowie an der Chicago Lyric Opera, jeweils in "Die Entführung aus dem Serail". Er war außerdem als Webers Max „Der Freischütz“ unter Thomas Hengelbrock in Baden Baden, sowie beim Lucerne Festival, als Martinüs Michel (Juliette), Mozarts Tito (La clemenza di Tito in Dresden sowie als Strauss' Flamand (Capriccio) unter Christian Thielemann zu erleben. Weitere Opernengagements der vergangenen Saisonen umfassen die Partien Baron Kronthal (Der Wildschlitz) in Dresden, Tom Rakewell (The Rake's Progress) in Hamburg und an der Finnischen National Opera und Tamino (Die Zauberflöte) in Dresden, La Scala und Tokio.


Als international vielgefragter Konzertsänger ist Steve Davislim mit dem bedeutendsten Orchestern in Europa, den USA und Australien aufgetreten und hat dabei mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Sir Colin Davis, Sir John Eliot Gardiner, Valery Gergiev, Alan Gilbert, Bernard Haitink, René Jacobs, Armin und Philippe Jordan, Lorin Maazel, Marc Minkowski, Sir Roger Norrington, Sir Antonio Pappano, Sir Georg Solti, William Christie, Heinz Holziger, Marcello Viotti und Philippe Herreweghe zusammengearbeitet. Mit Szymanowskis "Lied der Nacht" war er in der Saison 2009/10 unter Pierre Boulez auch Gast der Wiener Philharmoniker in Wien und später mit Valery Gergiev im Edinburgh Festival und mit Peter Eötvös in Köln.


Zu den wichtigsten Konzertprojekten des Tenors zählten zuletzt Aufführungen von Beethovens 9te Symphonie u. a. mit dem London Symphony Orchestra unter Bernard Haitink sowie unter Andres Orozco-Estrada bei der Styriarte Graz und bei den Salzburger Festspielen 2016 sowie in Paris, Baden Baden und Leipzig unter Andris Nelsons und Sir Simon Rattle.  Er sang zudem Hans Zenders Fassung von Schuberts “Die Winterreise” mit Teodor Currentsis in Perm und Moscow, in Beethovens "Missa solemnis" beim Rheingau Musik Festival 2016 unter Andres Orozco-Estrada und in Baden Baden und i.d. Berliner Philharmonie, in Mendelssohns "Elias" in Leipzig und" Lobgesang" in Dresden, in Bruckners "Te Deum" unter Riccardo Muti in Chicago, in Alfred Schnittkes "Faust Kantate" im Musikverein und München sowie in Brittens" War Requiem" in Philadelphia mit Charles Dutois.


Zukünftige Projekte umfassen Liederabende in der Elbphilharmonie mit Malcolm Martineau, Australien und Asien, Beethovens Missa Solemnis“ mit René Jacobs auf Tournee mit CD Aufnahme, Elias“ unter Thomas Hengelbrock in der Tonhalle Zürich, Dvoraks "Stabat mater" in Berlin mit Christoph Eschenbach, „Das Klagende Lied“ mit Simone Young in Sydney, Mendelssohns „Walpurgisnacht“ mit Orozco-Estrada in Leipzig und Schumanns „Faust Szenen“ in Paris.


Die Diskographie des Sängers enthält u. a. Brahms‘ RINALDO/ Michel Plasson (EMI), Holligers SCHNEEWITTCHEN (ECM), Beethovens CHRISTUS AM ÖLBERGE, Mozarts REQUIEM (Opus 111), Tippetts A CHILD OF OUR TIME/Colin Davis (LSO Live), Rossinis PETITE MESSE SOLENNELLE, Martins VIN HERBÉ, Händels MESSIAS mit dem Bayerischen Rundfunk Chor, Haydns SCHÖPFUNG (Harmonia Mundi) und Martinus JULIETTA/Charles Mackerras (Supraphon). Mit Melba: Richard Strauss‘ Orchesterlieder/Simone Young, Saint-Saens’ Hélène und Nuit Persane, Brittens Folksongs, Schuberts Winterreise. Einige Aufnahmen mit DG: Händels LOTARIO, RODELINDA/Alan Curtis, Bach-Kantaten/Sir John Eliot Gardiner, Mozarts REQUIEM/Christian Thielemann etc. 


(Januar 2019)

 

Biografie

Liederabend St. Gallen
”Davislims Stimme verfügt über eine hervorragende lyrische Kraft, perfekt ausbalanciert in allen Lagen, und auch in den intimen Passagen...Besonders begeisternd, wie er unmittelbar von einem Lied zum nächsten in ganz gegensätzliche emotionale Stimmungen eintauchen kann: geschmeidige Bögen, so feinsinnig wie kraftvoll-lebendig die Ausdeutung in Schuberts “Mignon” und forsch ausbrechend im “Musensohn”.
Martin Preisser, Tagblatt.ch, Jan.2019

“Seduction“ SACD, Strauß Orchesterlieder
 “Die bereits 1999 aufgenommenen Strauss-Lieder setzen Maßstäbe. Trotz einer weich-samtenen Grundtönung besitzt die Stimme von Davislim einen erregenden Höhenstrahl, besticht freilich noch stärker durch differenzierten Umgang mit Piano-Werten. Das makellose Deutsch des Sängers ermöglicht eine delikate Auslegung der Texte. Selbst das normalerweise Sopranen vorbehaltene “Wiegenlied” besitzt hochgradige Überzeugungskraft.”
Christoph Zimmermann
Fono Forum, Dezember 2008 

Schumanns Faust Szenen, Gewandhausorchester Leipzig
Steve Davislims sensationellem Tenor...Nach der Pause...Hier kommt der spektakuläre, geschmackvoll und geschmeidig geführte Tenor Steve Davislims zu seinem Recht.
Peter Korfmacher
Leipziger Volkszeitung, April 2010
Press.html

Foto Rosa Frank